Zahnarztpraxis

Dr. med. dent. Wolfgang Strickling

Das richtige Zähneputzen

Neben einer zahngesunden Ernährung ist die zweite Säule der Vorbeugung eine zweckmäßige Mundhygiene. Das Zähneputzen wischt die Bakterien, die im Laufe der Zeit dicke "Bakterienrasen" (Plaque) bilden weg. So werden keine zahnzerfressenden Säuren mehr produziert, die sonst Karies verursachen. Außerdem können die Beläge nicht mehr dick verkrusten und so Zahnstein und Parodontose bilden. 
Man sollte nach jeder Hauptmahlzeit die Zähne putzen. Wichtiger als drei- oder viermal täglich hastig zu putzen ist aber, mindestens einmal am Tag wirklich gründlich zu reinigen! Dafür sollte man sich eine feste Tageszeit, z. B. vor dem schlafen gehen, reservieren.

Auch wenn viele Leute täglich mehrmals ihre Zähne putzen, so lässt die Effizienz doch oft zu wünschen über. Man kann sich aber leicht selbst kontrollieren: Mit Plaquefärbetabletten (z. B. Mira-2-ton®) oder   4%iger Erythrosinlösung aus der Apotheke. Viele kennen das noch von früher aus der Fernsehwerbung für eine Zahnpasta. Einfach nach dem Putzen die Tabletten zerkauen oder die Zähne mit einem Wattestäbchen mit der roten Lösung "anmalen" und dann gut ausspülen. Der Farbstoff färbt die Bakterienbeläge an und macht sie so sichtbar. Anschließend erkennt man vor einem guten Spiegel mit ausreichender Beleuchtung gleich die schlecht geputzten Zonen! Achten Sie vor allem auf die Zahnzwischenräume, die hinteren Zähne und die Innenseiten der Zähne! Der erste Test liefert meist ein haarsträubendes Putzergebnis, aber dann wissen Sie, worauf Sie beim nächsten Mal achten müssen!

Um effizient zu putzen, sollte man zwei Regeln beherzigen:

  1. Immer in kleinen Bewegungen vom Zahnfleisch zum Zahn putzen ("von Rot nach Weiß"), mehr massierend als bürstend.
    (Das ist die sogenannte Bass-Technik)

  2. Mit System putzen.
    Z. B: Unten links an der Innenseite des letzten Zahnes anfangen, und sich dann von Zahn zu Zahn vorarbeiten, bis man unten rechts innen angekommen ist. Dann alle Innenseiten im Oberkiefer nach dem gleichen System putzen. Dann erst im Oberkiefer alle Außenseiten, dann im Unterkiefer die Außenseiten.
    Schließlich kommen die Kauflächen dran; auch in kleinen Bewegungen! Auf diese Weise wird kein Zahn vergessen.

Die Zahnbürste sollte ein planes Borstenfeld mit abgerundeten Kunststoffborsten haben. Also keine Naturborsten, V-Form- oder Diagonal- und Wellenzahnbürsten! Sie meist nicht so effektiv oder können das Zahnfleisch verletzen.

Für normal geschickte Leute ist in der Regel eine Handzahnbürste ausreichend. Es muss also nicht unbedingt eine elektrische Bürste sein. Allerdings dann,  wenn man mit den Handzahnbürsten nicht den gewünschten Erfolg hat, sollte man zu einer elektrischen Bürste greifen. Dabei haben sich Geräte mit rotierenden Bürstenköpfen recht gut bewährt (gibt es z. B. von Braun und Rowenta). Nicht schlecht sind auch die sogenannten Schallzahnbürsten.

Neben der Zahnbürste ist die Zahnseide oder die Interdentalraumbürste ein unentbehrliches Hilfsmittel. Besonders Patienten, die bereits an einer Parodontitis erkrankt sind oder waren kommen um diese Hilfsmittel nicht herum! Sonst läuft man in Gefahr, dass sich in den Zahnzwischenräumen Beläge ansammeln und sich von dort wieder Karies und /oder Parodontose bilden.
Wer mit der Zahnseide nicht zurecht kommt, kann evtl. auch hier auf ein elektrisches Gerät zurückgreifen. Rowenta  z. B. stellt eine elektrische Zahnbürste her, auf die man Zahnseidenaufsätze aufstecken kann.

Kinderzahnpflege

Kleinere Kinder sollte man natürlich nicht mit derart differenzierten Techniken traktieren. Aber schon im Säuglingsalter sollte man Kinder an an erste Mundhygienemaßnahmen gewöhnen, indem man das Zahnfleisch oder die ersten Zähne einmal täglich mit einer Babyzahnbürste, Läppchen oder Wattestäbchen abwischt. Ab dem 2. Lebensjahr können Kinder spielerisch selbst mit dem Zähneputzen beginnen, die Eltern sollten dann aber nachputzen. Ab diesem Zeitpunkt sollte man auch zweimal täglich putzen.

Im Kindergartenalter sollten die Kinder dann das koordinierte "Zähneschrubben" erlernen. Ab dem Grundschulalter kann man System in das Putzen bringen, indem erst die Innenseiten der Zähne gründlich zu schrubben sind, dann die Außenseiten in großen Kreisen zu reinigen und erst zum Schluss die Kauflächen geputzt werden. Wenn die Kinder geschickter geworden sind (ab ca. 10. Lebensjahr), kann man sie an die oben erwähnte Bass-Technik "von Rot nach Weiß" gewöhnen.

Zahnpasta sollten die Kinder erst dann verwenden, wenn sie einigermaßen gut den Mund ausspülen können, also etwa ab dem vierten Lebensjahr. Empfehlenswert für die Kleinen sind  die weniger scharf schmeckenden Kinderzahnpasten, die auch eine altersgemäße Fluoriddosierung  (0,05% Fluorid) haben. Um keine Anreize für das Verschlucken zu geben, sollte die Zahnpasta allerdings keinen Bonbon- oder Fruchtgeschmack haben.

Die Wahl der Zahnpasta

Auch wenn die Werbung etwas anderes suggeriert: Welche Zahnpasta Sie verwenden, ist ziemlich nebensächlich, denn die Zahnpasta oder eine Munddusche ist sicher  nicht das wichtigste Glied in der Kette der Mundhygiene. Die beste Zahnpasta ist die, die am meisten benutzt wird, und das ist vor allem bei Kindern oft auch die, die nicht zu scharf schmeckt.

Wichtigster Inhaltsstoff, um Karies vorzubeugen, ist das Fluorid. Es macht den Zahn widerstandsfähiger gegen die Säureattacken der Mundhöhlenbakterien. Erwachsenenzahnpasten enthalten 0,1 % bis 0,15 % Fluorid. Kinderzahnpasten für Kinder bis zum sechsten Lebensjahr sollten maximal 0,05 % Fluorid enthalten. Schulkinder können ruhig Zahnpasten mit der höheren Erwachsenendosis benutzen.

Zur intensiven Härtung des Zahnschmelzes für Jugendliche älter als 12 und Erwachsene gibt es in Apotheken Spezialzahnpasten mit noch höherem Fluoridgehalt, die aber nicht ständig benutzt werden sollten. Lassen Sie sich diesbezüglich von Ihrem Zahnarzt beraten!

Abzulehnen sind stark scheuernde oder bleichende Zahnpasten. Entweder sind sie wirkungslos oder können sogar Schäden anrichten. Harte, dunkle Beläge kann nur der Zahnarzt mit speziellen Instrumenten oder Verfahren (z. B. Ultraschall oder Pulverstrahlreinigung), am besten im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung entfernen. Wer Probleme mit starkem Zahnsteinbefall hat, kann evtl. auf eine Triclosan-haltige Zahnpasta zurückgreifen (z. B.: blend-a-med Complete®, Odol med 40 plus® oder Colgate total®). Wunder darf man allerdings auch davon nicht erwarten...

Um die Zähne an sich aufzuhellen, sind Zahnpasten kein geeignetes Mittel. Die Zahnbleichung ist effektiv nur vom Zahnarzt bzw. mittels eines Bleichgels und/oder  individuell angepasster Bleichschienen durchzuführen.

Lesen Sie hier alles über die Prophylaxe Lesen Sie hier über zahngesunde Ernährung


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