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Fachartikel


Patienteninformation über zahnärztliche Füllungsmaterialien


Der Präsident

Welche Materialien stehen zur Verfügung?

Für definitive Füllungen im kaubelasteten Seitenzahnbereich stehen Metallegierungen (Edelmetallegierungen und Amalgam) und nicht-metallische Werkstoffe (Keramik und Kunststoff) zur Verfügung. Alle anderen Materialien können derzeit nur als provisorische Füllungen eingestuft werden. Bei der Auswahl des jeweiligen Materials sind verschiedene Gesichtspunkte, wie z.B. die individuelle Gebißsituation, der allgemeine Gesundheitszustand, ästhetische Ansprüche, Zeit- und Kostenaufwand usw. zu berücksichtigen.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Das Risiko des Auftretens unerwünschter allgemeiner und lokaler Nebenwirkungen ist bei bestimmungsgemäßer und verarbeitungsgerechter Anwendung von zahnärztlichen Füllungsmaterialien gering, aber, wie bei allen Arzneimitteln, nicht völlig auszuschließen. Abgesehen von seltenen Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergien) liegen keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse vor, die den Verdacht einer gesundheitlichen Beeinträchtigung durch Edelmetall-, Amalgam-, Kunststoff- oder Keramikrestauration begründen. Ob überempfindliche Personen, kranke Menschen oder Schwangere besonders auf zahnärztliche Füllungsmaterialien reagieren ist zur Zeit nicht geklärt, aber auch nicht wissenschaftlich nachgewiesen.

Welche Inhaltsstoffe sind mit potentiellen Risiken verbunden?

Unter den Belastungen im Mund werden aus allen Füllungsmaterialien fortwährend Substanzen in kleinsten Mengen freigesetzt.

Wie lange halten Füllungen?

Aussagen über die Haltbarkeit einer Füllung sind nur statistisch möglich, da im Einzelfall neben dem Füllungsmaterial verschiedene Faktoren diese Haltbarkeit beeinflussen, wie z.B. die Füllungsgröße, aber auch die Zahnpflege. Insgesamt kann man heute davon ausgehen, daß im kaubelasteten Seitenzahngebiet Amalgamfüllungen im Durchschnitt 7-8 Jahre, Kunststoff-Füllungen 4-6 Jahre, Glasionomerzementfüllungen 1-2 Jahre halten. Inlays aus Edelmetall verbleiben 10-15 Jahre im Munde, Langzeiterfahrungen mit Inlays aus Keramik und Kunststoff sind noch gering (max. 5 Jahre). Alle Amalgam-Alternativen bedingen einen z.T. erheblichen (Inlays) Mehraufwand.

Welche Füllungsmaterialien sollen zum Einsatz kommen?

Darüber kann jeweils nur im Einzelfall entschieden werden. Eine angemessene Nutzen-Risiko-Abwägung ist nur unter Berücksichtigung der individuellen Situation möglich. Dazu sind neben Kenntnissen über den Gebißzustand auch Informationen über Allgemeinerkrankungen (z.B. Nierenschäden), Allergien oder über eine Schwangerschaft von Bedeutung. Oft kann die endgültige Entscheidung über die einzusetzenden Materialien erst während eines Eingriffes (z.V. nach Entfernung einer defekten Füllung oder Karies) getroffen werden. Letztendlich ist festzuhalten, daß keines der genannten Füllungsmaterialien insgesamt ein unvertretbares Risiko darstellt.